Bindegewebsmassage

Diese spezielle Technik stimuliert das Bindegewebe und verbessert Durchblutung sowie Organfunktionen.

Sebastian H. Mahler

Inhaber von Privatphysio, Human Movement Specialist, Staatl. anerkanter Physiotherapeut, Personal Trainer

Wirkprinzip der Bindegewebsmassage

Die Bindegewebsmassage ist eine spezielle manuelle Behandlungstechnik, die gezielt an den Reflexzonen des Bindegewebes ansetzt. Über sanfte bis kräftige Zug- und Streichreize in der Unterhaut werden nicht nur lokale Verspannungen gelöst, sondern auch reflektorisch innere Organe, Muskeln und das vegetative Nervensystem beeinflusst.

Diese Technik wird vor allem eingesetzt, wenn Spannungen und Schmerzen nicht allein auf muskuläre Ursachen zurückzuführen sind, sondern tiefere Gewebeschichten und Faszien beteiligt sind.


Typische Einsatzbereiche

Bindegewebsmassagen kommen besonders dann zum Einsatz, wenn chronische Spannungszustände oder funktionelle Störungen vorliegen. Häufig handelt es sich um Beschwerdebilder, die durch eine Wechselwirkung zwischen inneren Organen und dem Bewegungsapparat entstehen. Typische Indikationen sind:


  • Chronische Rücken- und Nackenschmerzen

  • Verspannungen im Bereich des Beckens und der Lendenwirbelsäule

  • Narben- und Gewebeverklebungen nach Operationen

  • Vegetative Beschwerden wie Verdauungsprobleme oder funktionelle Herz-Kreislauf-Störungen

  • Durchblutungsstörungen in Haut und Muskulatur


Wirkung und Ziele der Behandlung

Das gezielte Arbeiten am Bindegewebe löst Verklebungen und Spannungen in den Gewebeschichten. Gleichzeitig verbessern sich Durchblutung und Stoffwechsel in den behandelten Bereichen. Über die Nervenbahnen kann zudem eine regulierende Wirkung auf Organe und das vegetative Nervensystem erzielt werden.


Die wichtigsten Effekte der Bindegewebsmassage:

  • Lösen von Verklebungen im Binde- und Fasziengewebe

  • Verbesserung der Durchblutung von Haut, Muskulatur und inneren Organen

  • Regulation des vegetativen Nervensystems, z. B. bei Stress oder innerer Unruhe

  • Schmerzlinderung bei chronischen Beschwerden

  • Förderung der Beweglichkeit durch Entspannung tiefer Gewebeschichten


Ablauf einer Sitzung

Zu Beginn wird die Spannungssituation des Gewebes ertastet, um Zonen mit erhöhter Reizempfindlichkeit zu identifizieren. Anschließend werden gezielte, meist quer verlaufende Zug- und Schubtechniken auf der Haut angewendet. Die Intensität richtet sich nach Ihrer individuellen Empfindlichkeit und der therapeutischen Zielsetzung.

Oft zeigt sich bereits nach wenigen Behandlungen eine deutliche Besserung der Beweglichkeit und eine Reduktion von Beschwerden.


Wann die Bindegewebsmassage besonders empfehlenswert ist

  • Bei chronischen Muskelverspannungen mit unklarer Ursache

  • Als Ergänzung zu anderen physiotherapeutischen Maßnahmen

  • Bei funktionellen Organbeschwerden mit muskulärer Beteiligung

  • Zur Narbenmobilisation und Geweberegeneration

  • Als unterstützende Maßnahme in der Rehabilitation