Skoliose – die seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule verstehen und funktionell behandeln

Sebastian H. Mahler

12.08.2025

Was ist eine Skoliose?

Die Skoliose ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, die oft mit einer Verdrehung der Wirbelkörper einhergeht. Sie kann in verschiedenen Abschnitten der Wirbelsäule auftreten, am häufigsten jedoch im Brust- oder Lendenbereich. Skoliosen unterscheiden sich in Ursache, Ausprägung und Verlauf. Bei leichten Formen sind häufig keine oder nur geringe Beschwerden vorhanden, während stärkere Verkrümmungen die Beweglichkeit einschränken und Schmerzen verursachen können.


Typische Symptome

  • Sichtbare seitliche Krümmung der Wirbelsäule oder asymmetrische Haltung

  • Ungleich hohe Schultern oder Hüften

  • Rückenschmerzen, vor allem bei Belastung oder längerer Haltung

  • Muskelverspannungen und muskuläre Dysbalancen entlang der Wirbelsäule

  • In schweren Fällen Einschränkungen der Beweglichkeit und Atemprobleme



Ursachen und Risikofaktoren

  • Die häufigste Form ist die idiopathische Skoliose, deren Ursache unbekannt ist, oft in der Wachstumsphase der Pubertät auftretend

  • Angeborene Fehlbildungen der Wirbelkörper

  • Neuromuskuläre Erkrankungen, die die Muskelbalance und Haltung beeinflussen

  • Fehlhaltungen und muskuläre Dysbalancen können eine bestehende Skoliose verstärken

  • Verletzungen oder Operationen an der Wirbelsäule



Warum physiotherapeutische Behandlung wichtig ist

Physiotherapie unterstützt die Stabilisierung der Wirbelsäule, verbessert die Haltung und reduziert Schmerzen. Durch gezielte Übungen werden muskuläre Dysbalancen ausgeglichen und die Beweglichkeit gefördert. Die Therapie zielt darauf ab, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität zu erhalten.


Diese physiotherapeutischen Maßnahmen helfen

  • Skoliose-spezifische Übungen (z. B. nach Schroth oder anderen anerkannten Methoden) zur Korrektur der Haltung und Krümmung

  • Manuelle Therapie zur Mobilisierung und Entspannung der Wirbelsäule und der Muskulatur

  • Kräftigungsübungen zur Stabilisierung der Rumpfmuskulatur und Unterstützung der Wirbelsäule

  • Atemtherapie zur Verbesserung der Lungenfunktion bei thorakaler Skoliose

  • Haltungstraining und Bewegungsanalyse zur Vermeidung von Fehlbelastungen im Alltag

  • Eigenübungsprogramme für zu Hause zur langfristigen Erhaltung des Behandlungserfolgs


Was Sie selbst tun können

  • Regelmäßige aktive Bewegung und gezieltes Training der Rumpfmuskulatur

  • Bewusstes Achten auf eine aufrechte Haltung im Alltag

  • Durchführung der empfohlenen Übungen konsequent und regelmäßig

  • Vermeidung von einseitigen Belastungen und langem Sitzen in ungünstiger Haltung

  • Kontakt mit Ihrem Therapeut oder Arzt bei Veränderungen oder Beschwerden


Wann ärztliche Abklärung wichtig ist

Bitte suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn:

  • Die Krümmung sichtbar zunimmt oder Schmerzen zunehmen

  • Bewegungseinschränkungen oder neurologische Symptome auftreten

  • Atembeschwerden oder andere Begleiterscheinungen auftreten

  • Unklarheit über die Ursache der Beschwerden besteht


Fazit

Die Skoliose ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle und ganzheitliche Behandlung benötigt. Mit gezielter physiotherapeutischer Betreuung und aktiver Mitarbeit können Sie Schmerzen lindern, die Haltung verbessern und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.


Ich begleite Sie kompetent und persönlich auf dem Weg zu mehr Stabilität, Beweglichkeit und Lebensqualität.

Sebastian H. Mahler

Inhaber von Privatphysio, Human Movement Specialist, Staatl. anerkanter Physiotherapeut, Personal Trainer