LWS-Syndrom – Schmerzen im unteren Rücken verstehen und behandeln

Sebastian H. Mahler

28.04.2025

Was ist das LWS-Syndrom?

Das LWS-Syndrom bezeichnet unspezifische Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule – also im unteren Rücken. Es handelt sich nicht um eine einzelne Erkrankung, sondern um ein Beschwerdebild, das unterschiedliche Ursachen haben kann: von muskulären Verspannungen über gereizte Wirbelgelenke bis hin zu Bandscheibenproblemen oder funktionellen Blockaden.

Die gute Nachricht: In den meisten Fällen liegt keine ernsthafte strukturelle Schädigung vor. Mit gezielter physiotherapeutischer Behandlung und Ihrer aktiven Mitarbeit lassen sich die Beschwerden in der Regel sehr gut lindern und langfristig beheben.


Typische Symptome

  • Dumpfe oder ziehende Schmerzen im unteren Rücken

  • Steifheit oder Bewegungseinschränkungen, besonders morgens

  • Verstärkung der Beschwerden bei längerem Sitzen, Stehen oder Heben

  • Ausstrahlungen ins Gesäß oder die Oberschenkel (ohne Ausbreitung unterhalb des Knies)

  • Muskelverspannungen und das Gefühl von „Blockaden“



Ursachen und Risikofaktoren

Das LWS-Syndrom hat oft mehrere Auslöser, die sich gegenseitig verstärken können:

  • Bewegungsmangel und sitzende Lebensweise

  • Einseitige Belastungen im Beruf oder Alltag

  • Fehlhaltungen wie Rundrücken oder Hohlkreuz

  • Muskuläre Dysbalancen und schwache Rumpfmuskulatur

  • Stressbedingte Muskelverspannungen

  • Altersbedingte Veränderungen der Bandscheiben und Wirbelgelenke


Warum physiotherapeutische Behandlung entscheidend ist

Unbehandelt kann ein LWS-Syndrom chronisch werden, die Beweglichkeit einschränken und die Schmerzempfindlichkeit erhöhen. Physiotherapie setzt direkt an den Ursachen an: Sie verbessert die Beweglichkeit, löst Verspannungen, kräftigt die stabilisierende Muskulatur und vermittelt Ihnen Strategien, wie Sie Ihren Rücken im Alltag schützen und entlasten. Ziel ist es, Schmerzen zu reduzieren, Bewegungsfreiheit zurückzugewinnen und Rückfällen vorzubeugen.


Diese physiotherapeutischen Maßnahmen helfen

  • Manuelle Therapie – Sanfte Mobilisation der Wirbelgelenke zur Verbesserung der Beweglichkeit

  • Funktionelles Krafttraining – Aufbau einer stabilen, belastbaren Rumpfmuskulatur

  • Weichteiltechniken – Lösen verspannter Muskulatur und verklebter Faszien

  • Bewegungsanalyse und Haltungsschulung – Erkennen und Korrigieren belastender Alltagsmuster

  • Gezielte Dehnübungen – Verbesserung der Flexibilität und Entlastung der Lendenwirbelsäule

  • Individuelles Eigenübungsprogramm – Für eine nachhaltige Stabilisierung zu Hause


Was Sie selbst tun können

  • Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung (Spazieren, Radfahren, Schwimmen)

  • Vermeiden Sie langes Sitzen ohne Pausen

  • Heben und tragen Sie mit geradem Rücken und aus den Beinen heraus

  • Reduzieren Sie Stress, um muskuläre Verspannungen zu minimieren

  • Führen Sie Ihre physiotherapeutischen Übungen konsequent und regelmäßig durch


Wann ärztliche Abklärung wichtig ist

Suchen Sie bitte umgehend ärztliche Hilfe, wenn:

  • Taubheitsgefühle oder Lähmungen in den Beinen auftreten

  • Blasen- oder Darmentleerungsstörungen neu hinzukommen

  • Die Schmerzen sehr stark sind oder sich trotz Therapie verschlimmern

  • Fieber oder ungeklärte nächtliche Schmerzen bestehen


Fazit

Das LWS-Syndrom gehört zu den häufigsten Rückenbeschwerden – und es ist in den meisten Fällen sehr gut behandelbar. Mit gezielter Physiotherapie, aktiver Mitarbeit und einer angepassten Lebensweise können Sie Ihre Beschwerden deutlich reduzieren und Ihre Rückengesundheit langfristig sichern.

Ich begleite Sie auf diesem Weg – kompetent, individuell und mit einem klaren Ziel: Mehr Beweglichkeit. Weniger Schmerz. Mehr Lebensqualität.

Sebastian H. Mahler

Inhaber von Privatphysio, Human Movement Specialist, Staatl. anerkanter Physiotherapeut, Personal Trainer