Impingement-Syndrom der Schulter – wenn Bewegung zur Belastung wird

Sebastian H. Mahler

02.04.2025

Was ist das Impingement-Syndrom?

Das Impingement-Syndrom beschreibt eine schmerzhafte Enge im Schultergelenk, bei der Sehnen oder Schleimbeutel unter dem Schulterdach (Acromion) eingeengt werden. Diese mechanische Reizung führt zu Schmerzen – besonders bei Armbewegungen über Schulterhöhe.


Häufig ist die Sehne der Supraspinatus-Muskulatur (Teil der Rotatorenmanschette) betroffen. Ursache sind oft wiederholte Überkopfbewegungen, Fehlhaltungen oder altersbedingte Veränderungen.


Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lässt sich das Impingement ohne Operation durch gezielte physiotherapeutische Maßnahmen deutlich verbessern.


Typische Symptome

  • Schmerzen in der Schulter, besonders beim Anheben oder Abspreizen des Arms

  • Nachtschmerzen, vor allem beim Liegen auf der betroffenen Seite

  • Eingeschränkte Beweglichkeit im Schultergelenk

  • Kraftverlust im betroffenen Arm

  • Schmerzhafter Bogen zwischen 60° und 120° Armhebung („painful arc“)



Ursachen und Risikofaktoren

  • Überkopfbelastungen im Beruf oder Sport (z. B. Malerarbeiten, Tennis, Schwimmen)

  • Muskuläre Dysbalancen zwischen Schulterblatt- und Rotatorenmanschettenmuskulatur

  • Fehlhaltungen wie Rundrücken oder nach vorn gezogene Schultern

  • Degenerative Veränderungen der Sehnen oder knöcherne Anbauten am Schulterdach

  • Unfallfolgen oder alte Schulterverletzungen



Warum physiotherapeutische Behandlung entscheidend ist

Ein unbehandeltes Impingement kann zu dauerhaften Sehnenschäden oder Rissen der Rotatorenmanschette führen. Physiotherapie zielt darauf ab, die Enge im Schulterraum zu reduzieren, gereizte Strukturen zu entlasten und die Schulter wieder schmerzfrei beweglich zu machen.


Durch gezieltes Training der Schulterblattstabilisatoren, Verbesserung der Haltung und Mobilisation des Gelenks wird der Platz unter dem Schulterdach vergrößert – die wichtigste Voraussetzung für eine nachhaltige Heilung.


Diese physiotherapeutischen Maßnahmen helfen

  • Manuelle Therapie – Gelenkmobilisation und Verbesserung der Schultermechanik

  • Kräftigung der Rotatorenmanschette – Stabilisierung und Entlastung der gereizten Sehnen

  • Haltungs- und Bewegungsschulung – Aufrichtung der Brustwirbelsäule und Schulterposition

  • Weichteil- und Triggerpunktbehandlung – Lösen verspannter Muskulatur im Schulter-Nacken-Bereich

  • Koordinations- und Beweglichkeitsübungen – Verbesserung des Zusammenspiels aller beteiligten Muskeln

  • Individuelles Heimübungsprogramm – zur aktiven Unterstützung des Therapieerfolgs



Was Sie selbst tun können

  • Vermeiden Sie schmerzhafte Überkopfbewegungen in der Akutphase

  • Achten Sie auf eine aufrechte Haltung im Alltag

  • Wärmeanwendungen bei muskulären Verspannungen nutzen

  • Eigenübungen zur Kräftigung und Mobilisierung regelmäßig durchführen

  • Belastung nur langsam steigern, um Rückfälle zu vermeiden


Wann ärztliche Abklärung wichtig ist

Suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn:

  • Plötzlich starke Schulterschmerzen auftreten

  • Die Beweglichkeit deutlich eingeschränkt ist

  • Sie Kraftverlust oder ein „Knacken“/„Reißen“ gespürt haben

  • Die Beschwerden trotz mehrwöchiger Therapie nicht nachlassen


Fazit

Das Impingement-Syndrom ist eine häufige Ursache für Schulterschmerzen – besonders bei Personen, die beruflich oder sportlich viel über Kopf arbeiten. Mit gezielter physiotherapeutischer Behandlung, Haltungsverbesserung und konsequentem Eigentraining lassen sich Schmerzen meist deutlich reduzieren und Operationen vermeiden.


Ich unterstütze Sie dabei, Ihre Schulter wieder stark, beweglich und schmerzfrei zu machen – für mehr Lebensqualität im Alltag und Sport.

Sebastian H. Mahler

Inhaber von Privatphysio, Human Movement Specialist, Staatl. anerkanter Physiotherapeut, Personal Trainer